Aristokratie und Naturwissenschaften | 33. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Geschichte und Theorie der Biologie 2025
Die DGGTB lädt am 21. Juni 2025 zur Jahrestagung unter dem Titel "Aristokratie und Naturwissenschaft" ins Technische Nationalmuseum in Prag ein. Im Fokus steht die Rolle des Adels in der Geschichte der Biologie – als Forscher, Sammler und Förderer wissenschaftlicher Entwicklungen.

Organisatorische Hinweise
Anmeldung und Tagungsgebühr
Eine Anmeldung ist ab sofort formlos über die E-Mail-Adresse der Geschäftsführung (geschaeftsfuehrung@geschichte-der-biologie.de) möglich und erleichtert uns die Planung. Kurzentschlossene können sich aber auch spontan bei der Tagung anmelden.
Da die Tagung in diesem Jahr nur einen Tag umfasst, fallen auch die Tagungsgebühren etwas niedriger als in den vergangenen Jahren aus: Angemeldete Teilnehmer:innen zahlen 25 EUR Unkostenbeitrag, bei Ermäßigung 15 EUR. Von Vortragenden wird keine Tagungsgebühr erhoben, es besteht jedoch die Möglichkeit einen beliebigen Betrag zu spenden (Ausstellen einer Spendenquittung ist möglich).
Tagungsörtlichkeit und Organisation vor Ort
Der wissenschaftliche Teil der Veranstaltung findet im Technischen Nationalmuseum in Prag statt (Kostelní 1320/42, 170 00 Praha 7-Letná, Tschechien).
Weiterführende Informationen erhalten alle Mitglieder sowie angemeldeten Tagungsteilnehmer:innen rechtzeitig vor der Tagung per E-Mail.
Call for Papers
Einsendeschluss: | 15. April 2025 |
Veranstalter: | Deutsche Gesellschaft für Geschichte und Theorie der Biologie e. V. (DGGTB) |
Zeitraum: | 21.-22. Juni 2025 |
Ort: | Technisches Nationalmuseum Prag |
Themenskizze
Das Tagungsthema widmet sich der Rolle der Aristokratie in der Entwicklung der Biologie. Ob als aktive Forscher, begeisterte Sammler oder großzügige Förderer wissenschaftlicher Institutionen und Entdeckungsreisen – die Aristokratie prägte die Wissenschaften auf vielfältige Weise. Die Tagung lädt zu Vorträgen ein, die sich mit der Bedeutung adeliger Netzwerke, Schirmherrschaften und Sammlungen für die Wissensproduktion befassen und die Auswirkungen dieser Faktoren auf wissenschaftliche Debatten und Praktiken untersuchen.
Zentrale Fragestellungen können dabei sein:
1. Adelige als Forscher – Forscher als Adelige
Zahlreiche Adelige engagierten sich aktiv in der Forschung und leisteten bedeutende Beiträge zur Entwicklung der verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen. Gleichzeitig wurden viele Forscher aufgrund ihrer herausragenden Leistungen in verschiedenen Ländern in den Adelsstand erhoben. Zwischen Aristokratie und Wissenschaft wirft interessante Fragen auf: Wie lässt sich dieses Phänomen anhand konkreter Beispiele untersuchen? Welche relevanten prosopographischen Analysen existieren zu diesem Thema? Welche spezifischen Merkmale und Besonderheiten sind in diesem Kontext hervorzuheben?
2. Förderung, Mäzenatentum, Schirmherrschaft
Viele Adelsfamilien traten als bedeutende Förderer der Wissenschaft und Forschung in Erscheinung. Ihre Rolle war häufig nicht nur symbolisch, sondern auch von praktischer Bedeutung. Welche bemerkenswerten Beispiele lassen sich in diesem Zusammenhang anführen? Welches Ausmaß und welche Relevanz hatten sie in der jeweiligen Wissenschaftspolitik? Darüber hinaus stellt sich die Frage, welche Traditionslinien bis in die Gegenwart erkennbar sind.
3. Sammlungen und Institutionen
Durch die Förderung des Adels konnten bedeutende Sammlungen, insbesondere an königlichen Höfen, sowie Institutionen, die inzwischen Tradition haben, gegründet werden. Wie ist dieser Zusammenhang historisch zu bewerten? Welche Rolle spielten diese Sammlungen beispielsweise für die spätere museale Praxis? In welcher Weise wurden sie wissenschaftlich aufgearbeitet und bearbeitet?
4. Reisen und Entdeckungen
Dank ihrer finanziellen Ressourcen nahmen Adelige im 19. Jahrhundert an den Welt- und Entdeckungsreisen teil, was der Wissenschaft in vielerlei Hinsicht zugutekam. Dabei sind jedoch bei der Überführung von Objekten auch grundlegende ethische Fragen aufgeworfen worden. Wie lässt sich der Beitrag des Adels zur Wissenschaftsgeschichte in diesem Kontext analysieren?
5. Ökonomisierung der Erkenntnisse
Der Großgrundbesitz stellte einen spezifischen Rahmen für das Testen, Entwickeln und Implementieren neuer Arbeitsmethoden dar. Besonders in der Landwirtschaft und im Forstwesen wurden rationalisierte Methoden erprobt und angewandt. Welche Traditionslinien lassen sich hier in einer historischen Perspektive erkennen? Wie gestaltete sich der Austausch von Informationen und Erfahrungen, und welche Relevanz haben diese Aspekte in der heutigen Zeit?
6. Tradition und Weltanschauung
Durch ihre überwiegend konservative Position in der Politik und ihre öffentliche Amtsausübung konnten Adelige maßgeblich die weltanschaulichen Debatten und Positionierungen ihrer Zeit beeinflussen. Welchen Einfluss hatten diese Einstellungen auf die Einführung und Durchsetzung neuer Denkrichtungen, wie der Evolutionstheorie?
Natürlich ist die Tagung wie immer auch offen für freie, interdisziplinäre und diverse Vortragsthemen. Sobald dem Vorstand weiter Informationen zum Tagungsablauf vorliegen (Ablauf etc.), werden wir die Gesellschaft darüber gesondert informieren.
Zur Bewerbung
Es besteht die Möglichkeit, Panels anzubieten. Besonders erwünscht sind Beiträge, die mehrere Aspekte des Themas zusammenführen. Die Tagungssprachen sind Deutsch und Englisch. Für die Tagung sind für die einzelnen Vorträge derzeit Zeitfenster im Umfang von 15–20 Minuten mit anschließender Diskussion (5–10 Minuten) vorgesehen.
Die Beiträge der Jahrestagung können nach Begutachtung im 29. Band der Verhandlungen zur Geschichte und Theorie der Biologie veröffentlicht werden.
Themenvorschläge im Umfang von ca. 2 000 Zeichen (inkl. Leerzeichen) werden bis zum 30. März 2025 erbeten an: Dr. Karl Porges, Friedrich-Schiller Universität Jena, AG Biologiedidaktik, E-Mail: karl.porges@uni-jena.de (Postanschrift: Am Steiger 3, 07743 Jena). Bitte teilen Sie auch einige kurze Angaben zu Ihrer Person (Funktion, Wirkungsstätte) mit. Die Rückmeldung über die Annahme oder Ablehnung des Vorschlags erfolgt voraussichtlich bis zum 15. April 2025.